Bezahlbar am Luganersee, Albergo Stella D’Italia
Auf unserer Alpentour von München zu diversen Schweizer Alpenpässen, war eine Übernachtung zwischen Mals im Vinschgau und dem Grimselpass erforderlich. Ich wollte gern an einem See übernachten und auch dort das Abendessen einnehmen. Ich begab mich mit dieser Erwartungshaltung auf Hotelsuche. Bei den Preisen in der Schweiz und direkt am Comer See wurde mir schwindlig. Teuer kann jeder dachte ich, es musste eine Alternative geben. Ich veränderte meine Suche, dh. weniger Sterne und eher unbekannte Lage und Bingo.
Das Hotelglück war uns hold. Nachfolgend stelle ich euch meinen Tipp am Luganersee vor.
Vom Comer See kommend fährt man über Porlezza eine moderate Serpentinenstraße hinauf zum Luganersee. Das Albergo Stella D’Italia liegt in Valsolda, direkt am kleinen, italienischen Zipfel vom Luganersee, unmittelbar vor der Schweizer Grenze. Ein wenig ab von den Touristenströmen, die eher über die großen Routen vom Norden in den Süden strömen.
An den kleineren Verbindungsstraßen zwischen bekannten Hotspots findet man oft Ruhe und ein besseres Preis Leistungsverhältnis. Das reizende Hotel Stella D‘Italia gibt es seit 1910, also schon über hundert Jahre. Es liegt direkt am Seeufer und der Hotelgarten sowie das Hotelrestaurant bietet eine traumhafte Aussicht auf den See. Es hat 34 Zimmer und fast alle verfügen über Seeblick. Der Ortsteil San Mamete ist ein kleiner und enger Ort und hier scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Wenn die junge Sophia Loren mit Tellerrock und auf einer Vespa um die Ecke kommen würde, dann würde das wunderbar passen.
So will man (ich) Bella Italia haben.
Zum Glück gibt es Parkmöglichkeiten in direkter Nähe vom Hotel. Im Hotel erhält man gegen ein Pfand einen entsprechenden Parkschein für das Parken im Ortskern. Diese Lösung ist auf Grund der Enge eine große Erleichterung.
Wir hatten ein nettes Zweibettzimmer mit Klimaanlage (bei Tagestemperaturen um 40 Grad schätzt man diese Option!) und Seeblick. Eine kleiner Balkon mit zwei Stühlen rundete den guten Eindruck ab. Die Zimmereinrichtung ist gepflegt und ansprechend, aber nicht im modernen Stil. Aber exakt dieser Stil macht den Charme von diesem kleinen Albergo aus.
Das Hotel besitzt direkten Seezugang und es gibt für die Hausgäste einen kleinen Steg mit Sonnenliegen.
Darüberhinaus gibt es ein typisches, italienisches Hotelrestaurant, ebenfalls mit romantischen Sitzmöglichkeiten direkt am See. Es gab sogar noch einen schnittigen Maître d‘hôtel, der im Restaurant unsere Bestellung entgegennahm.
Wir hatten eine laue Sommernacht, diese wunderbare Terrasse am See.. Schmelz, ich war von so viel Romantik hin und weg.
Neben dem Hotel liegt eine Anlegestelle der Luganer Schifffahrtsgesellschaft, es ist also möglich ohne Auto in Lugano oder anderen Anlegeplätzen am See einen Bummel zu machen.
Das Frühstück und einen leckeren Cappuccino konnten wir wieder am See einnehmen. Herrlich. Exakt so liebe ich Italien.
Fernab von den mit Handysticks bewaffneten Touristen, oder dem Raub mit weißer Tischdecke wie häufig in den italienischen Hotspots zu finden.
Mein Fazit. Das Hotel hat sich überall den Charme der 60er Jahre bewahrt. Es wurde mit bedacht renoviert und auf modernen Komfort muß daher nicht verzichtet werden.
Der Preis für Übernachtung und Abendessen hat uns keine Schweißperlen auf die Stirn getrieben. Diese Lage, der Seeblick und das Ambiente wäre auf der Schweizer Seite für uns out of Range. Aus diesem Grund eine wirkliche Empfehlung von mir. Am nächsten Tag ging es leider schon wieder weiter über den Furkapass zum 2.165 hohen Grimselpass. Hier erwartet uns erneut eine schöne Unterkunft.
Aber das ist ein anderer Blog.